Drei CMS Entscheidung

Drei CMS Lösungen sind gut genug für 90+% aller Websites! Bitte keine Dinosaurier-Lösungen mehr!

Wenn ich heute über ein neues Webprojekt nachdenken, ist der erste Gedanke immer, welches Framework wird wohl am besten passen. Diese Frage ist sehr zentral und ich zeige Euch die Optionen, über die ich nachdenke.

Wie es die meisten machen

Klar, es gibt unzählige Artikel im Netz zum Thema, welches CMS man wählen sollte. Dann wird Drupal, Yoomla und natürlich WordPress genannt. Aber die Fokussierung auf diese Auswahl ist völlig falsch und altmodisch. Dann kommen in Deutschland ja auch noch die vielen Typo3 Websiteentwickler dazu, und es wird noch schlimmer, wenn man dann diese vier CMS als parallele Optionen ansieht.

Kunden, denen ich begegne, sind auf diese völlig falsche Fragestellung gepolt und fragen auch gerne, welches wir von denen empfehlen würden. Dann zeigen sie Vergleichscharts und sagen z.B. , dass das eine aber schneller sei, als das andere.

Ich sehe diese Frage als falsch gestellt und daher werden oft die falschen Antworten gegeben und die falschen Entscheidungen getroffen (und Menschen entscheiden sich dann manchmal tatsächlich und erstaunlicher Weise immer noch für Typo3…). Schade!

Was ist ein modernes CMS?

Fragen wir nach modernen Webachitekturen, so kann die Antwort gar nicht WordPress und Co. heissen. Aber ich möchte eine Lanze für WordPress brechen: WordPress ist fast immer die beste „einfache“ Antwort und passt bei 80+% aller Webprojekte. Die meisten Redaktionen und Webstrukturen brauchen schlicht nichts komplexeres. Wenn man auch noch Woocommerce hinzu nimmt, kann man auch sehr komplexe Commerce-Lösungen mit WordPress toll lösen.

Aber nun zu der modernen Zeitrechnung: Meine Nummer Eins der wirklich modernen CMS ist Craft-CMS
Wirklich toll gebaut, basiert auf Yii, hat ein tolles Commerce-Modul. Es ist ein selbstgehostetes PHP Framework und passt damit in eigentlich in die selbe Kategorie wie WordPress. Es ist aber viel smarter, nach modernen Maßstäben, viel weniger Overhead und eben das smarteste PHP Framework im Kern, Yii.

Aber es ist nicht out-of-the-box fertig, nutzbar, wie eine WordPress Website, die mit irgendeinem Kauf-Theme und tausend Plugins sofort laufen könnte. Craft-CMS braucht noch wirkliche Entwickler und hat diese erfrischenden Freiheitsgrade, die man bei einem Framework wie WordPress nicht mehr so einfach hat. Architektonisch herrlich.

Damit ist Craft-CMS teurer in der Entwicklung für einen Kunden, wenn er sowieso eigentlich mit einem adaptierten Kauf-Theme in WordPress zufrieden sein könnte. Aber es ist deutlich schneller, schöner und eleganter zum Entwickeln und man muss eben nur bereit sein, alles selbst zu bauen (was man bei WordPress über Plugins lösen könnte).

Was ist noch fokussierter als z.B. ein CraftCMS? Ein SaaS-Lösung wie Contenful!
Es ist ein Webbasiertes CMS ohne jede darstellende Eigenschaften. D.h. man bekommt bei Contentful einfach nur eine API und kann den Content dann beliebig in Websites und Apps direkt nutzen. Will man also echte Multichannel-Kommunikation machen (mit vielen Websites, Apps, Social-Media, in vielen Sprachen, etc.), dann kann Contentful eine grandiose Grundlage dafür sein.

Über Webhooks können automatisierte Workflows entwickelt werden und so Content über das zentrale Contentful zwar erfasst aber dann schnell und effizient verteilt werden. Der Entscheidungsfrage für Contentfull ist für uns: Wieviele Websites und Apps werden betrieben und gibt es Content-Syndication zwischen diesen.

Scope

Vielleicht kann man künftig smartere Fragen stellen, wenn man über  die Wahl des Web-CMS nachdenkt, indem man über den wahren Scope des Projekts nachdenkt und die Frage der Dimension der Unternehmung und des Produkts stellt. Vereint mit dem erlaubten Budget eines Projekts kommt man dann ganz schnell auf die richtige Antwort.

Wir sollten also künftig eher 3 Optionen in den Mittelpunkt der wahrscheinlichen und opportunen Lösungen stellen:

  1. WordPress
  2. CraftCMS
  3. Contentful.

Damit können wir 90+% aller Websites dieser Welt effizient redaktionell generieren. Contentful braucht aber natürlich auch noch ein Web- oder App-Framework. Typo3 und Joomla braucht braucht kein Mensch mehr. Und Drupal: Ist der Kern von Acquia und eigentlich ziemlich cool, wäre es nicht ebenso ein alter Dinosaurier und ein Nightmare für reine Entwickler und normale Nicht-Techie-Redakteure – allerdings für Admin-Konfigurations-Freaks ein Paradies.

Zu nennen wären bei selbst-gehosteten PHP-CMS-Frameworks übrigens noch October CMS (auf Laravel basierend) und GravCMS. Alles tolle Alternativen zu WordPress!

Ich habe in diesem kurzen Beitrag absichtlich Birnen mit Äpfeln verglichen. Contentful fällt als nicht selbst-gehostetes PHP-CMS-Framework natürlich in eine andere Kategorie von Redaktionssystemen. Aber auf die reine Entscheidung, welches CMS man nutzen sollte und könnte, hinsichtlich drei verschiedener Projekt-Dimensionen, dahin zielt diese Betrachtung und gibt eine Antwort.

Happy decsision making!